Paris Mon Amour
Wer mir auf Instagram folgt hat sicherlich mitbekommen, dass ich am letzten Wochenende Paris unsicher gemacht habe. Was für eine Stadt! Ich muss euch einfach ein bisschen davon berichten.
Vor genau 8 Jahren war ich das letzte Mal in Paris und dieses Jahr hat es nun endlich mal wieder gepasst. Die Kinder waren wohl behütet in Hotel OmOpa eingebucht und so konnten mein Mann und ich mal wieder eine Reise wagen. Da mein Mann eher geschäftlich als privat nach Paris musste, hatte ich das große Glück ihn begleiten zu dürfen. Hieß dann, ich plane die Tage einfach mal nur für mich und lasse mich durch Paris treiben. Selbstverständlich reist SchönHerum immer in meinem Kopf mit.
Paris im Januar
Einfach treiben lassen ist leicht gesagt. Ich glaube, wenn ich überhaupt keinen Plan gehabt hätte, wäre ich verloren gewesen. Man sollte also vor einem Parisbesuch genau wissen was man sehen und machen möchte. Zum Glück kann ich nie so richtig ohne großen Masterplan verreisen und so stand zumindest die Grob-Grobplanung fest. Sie lässt sich in drei Stichpunkten zusammenfassen:
- Entspannung & Genuss
- Shopping & Soldes
- Inspiration für mich und SchönHerum
Wetter, beständig, ca. 5 Grad, etwas Regen und ab und zu sogar Sonnenschein.
Ich war nicht hier um mich durch Museen zu schieben oder an Denkmälern anzustehen. Wer Tipps dazu sucht, sollte einen Reiseführer lesen.
Ich musste einfach mal wieder „raus“. Manchmal fährt man fest und ich brauche immer mal wieder Luftveränderung. Das beschwingt den Geist und macht Platz für Neues. Warum also nicht Paris im Januar. Schönwetter kann jeder.
Entspannung in Paris
Die Entspannung fing bei mir schon an, als ich das Flughafengebäude in Leipzig betrat. Kein Stress, niemand der die Dekosteine aus den Blumenkästen puhlt oder anderen kreativen Quatsch im Kopf hat und niemand außer mir musste mit Nahrung versorgt werden. Als Mama gesagt, war es einfach schön, sich nur um sich selber kümmern zu müssen.
Zeitung, Buch, Kaffee, Leute gucken und ich war schon ohne Paris glücklich. Nach ein paar Reisestunden landeten wir wohl behalten bei Regen in Paris.
Die Lichter vom Stadtbus sahen wir nur von hinten und entschieden uns für die Taxivariante. Dieses brauchte dann im Berufsverkehr leider auch 1 ½ Stunden bis zu unserem Hotel. Es war eine ausgiebige Einführung in das Leben eines Taxifahrers.
Merke: Der gemeine Pariser Taxifahrer scheint immer Vorfahrt zu haben, kennt sich nicht unbedingt so richtig aus und drängelt was das Blech hergibt. Ab und zu habe ich mich im Sitzpolster festgekrallt, die Luft anhalten und gehofft, dass die anderen Autos einfach Platz machen. Eine ganz neue Erfahrung in meinem Leben.
Check-In Voila, da waren wir. Vis-à-vis der Oper. Der erste Abend war sehr gesellig bei einem tollen Empfang – einfach köstlich und zum Staunen, was dort im vorigen Jahrhundert erschaffen wurde.
Petit Schweinereien… oder wie auch immer. Lecker, aber zum Goldesel bin ich danach nicht geworden.
Shopping in Paris
Den nächsten Tag hatte ich mir ein bisschen Shopping auf den Zettel geschrieben. Den Rest des Tages habe ich einfach nicht geplant, wegen der Entspannung. Drei kleine Dinge zierten meine Einkaufsliste. Und da gerade Winterschlussverkauf SOLDES in Frankreich war (11.01.-21.02), kam mir das gleich zu Gute. Ja, in Frankreich gibt es noch diesen echten Winter- und Sommerschlussverlauf und mitunter kann man da wirklich richtig gute Schnäppchen schlagen.
An der Oper vorbei und man kann die riesigen Kaufhäuser und unzähligen Läden nicht übersehen.
Alles im Überblick
Mein erster Fahrstuhl führte mich zu allererst auf die Dachterasse des bekannten Kaufhauses „Galerie La Fayette“. Paris lag mir zu Füssen. Die Oper, der Eifelturm, Sacre Coeure, Notre Dame… alles im Überblick. Diesen Ausblick solltet ihr euch bei einem Parisbesuch auf keinen Fall entgehen lassen.
Nach dieser Portion Pariser Frischluft habe ich mich von Etage zu Etage nach unten gestaunt und geguckt.
Das Kaufhaus ist wirklich sehr besonders. Dieser Prunk, diese Architektur, diese ungesättigten Shopperholics. Es scheint alles im Überfluss zu geben und ich musste mal wieder feststellen, dass ich wirklich Nichts brauche. Eigentlich nichts. Es ist dann doch ein Tuch geworden, weil davon … *hust*…kann man wirklich nie genug haben und ein paar Stiefel, weil die alten nun buchstäblich auseinander fallen.
Verwundert haben mich Frauen, die vor kleine Schuhverkaufsflächen namenhafter Marken anstanden und geduldig mit Kind im Kinderwagen (natürlich mit Smartphone in der Hand!) warteten. Aufgedonnert wie ich es nie in meinem Leben sein werde und im Begriff nicht mit der Wimper zu zucken, wenn der Preis der anvisierten Schuhe nach 50% Rabatt noch immer im oberen dreistelligen Bereich liegt. Dazu fehlt mir jeder Bezug, aber es ist interessant zu sehen, was es alles auf unserer Welt gibt.
Direkt hinter dem La Fayette bin ich kurz in das Hipster-Kaufhaus „Citadium“ eingelaufen, mangels Ziel musste ich da recht schnell wieder raus, aber wer sich einmal dahin verirrt, es gibt dort eine ganze Etage für Sneakers und einfach coole Klamotten.
Danach musste ich dann doch noch das Kaufhaus Printemps (Angebot fast 1:1 wie im La Fayette) abrocken und dann noch und dann noch und dann noch. Gegen 17 Uhr bin ich glücklich erschöpft, den Kopf voller Ideen ins Hotel gestolpert. Meine Plattfüsse brauchten Entspannung und mein Kopf wollte die gesammelten Eindrücke und Ideen ordnen und ruhen lassen.
Am Abend hatten wir etwas Zeit zu Zweit und zufällig eine kleine Restaurantperle aufgetan. Alle Vegetarier lesen und gucken jetzt einen Abschnitt weiter.
Genuss im Überfluss
Robert & Louise. Ein uriges und gemütliches Restaurant im belebten Marais-Viertel. Der Besitzer sass hinter den rot-weiß karieren Rüschengardienen und begrüßte uns freundlich. Kurzer Check, wie viele, deux, ok. Vorbei am offenen Holzgrill landeten wir an einem runden großen Tisch im Kellergeschoss. Unsere Wahl viel auf ein Entrecote und einen wirklich süffigen Beaujolais. Fantastisch! Wir blieben nicht lange alleine am Tisch und so ergab sich noch eine sehr nette Unterhaltung mit einem Pärchen auf Weltreise.
Beschwingt und satt spazierten wir Hand in Hand durchs nächtliche Marais. Gute Nacht Paris, du schöne quirlige Stadt!
Dieser offene Grill war dann wohl das Geheimnis der leckeren Entrecotes.
Sicherlich gibt es noch hunderte tolle Restaurants in Paris. Das „Les Philosophes“ haben wir zum Bespiel 2009 entdeckt und bei unserem nächtlichen Spaziergang wieder gesehen. Ich habe nur gute Erinnerungen daran.
Cafe de la Paix
Wir hatten das große Glück jeden Morgen im Cafe de la Paix frühstücken zu können. Das Cafe gibt es seit 1862. Schon Oscar Wilde und Ernest Hemmingway schlürften hier ihren Tee oder Cafe au lait. Der Stil des Cafés und des dazugehörigen Hotel Le Grand nennt sich Second Empire (zweites Kaiserreich).
Alles ist extrem üppig bestückt. Teppiche mit großen Blumenmustern, wallende Vorhänge, kostbare Tapeten, Stuck, Gold, Glanz und Prunk. Alles andere als Minimalismus, aber trotzdem märchenhaft schön anzusehen!
Wer einmal in Paris weilt sollte hier zumindest einmal vorbei schauen und einen Cafe trinken und das Interieur auf sich wirken lassen. Alles entzückend SchönHerum.
Auf der Suche nach Inspiration
Mein Masterplan an Tag 2 hieß: „Papeterie-Hoping“. Gedacht, getan. Mit Stadtplan, Adresszettel und einer Metrotageskarte habe ich mich in den Untergrund gestürzt.
Wohl gemerkt war mir anfangs nicht ganz wohl dabei. Die Ereignisse der letzten Jahre rufen unwiederbringlich ein paar Ängste hervor. Auch die Tatsache, dass man in Paris beim Betreten jedes Geschäftes einer kurzen Security-Kontrolle unterzogen wird, untermauerte mein mulmiges Bauchgefühl. Aber was soll es, das ist das Leben, unsere Zeit! Ich möchte mich nicht von Ängsten steuern lassen und so fuhr ich dann im Zickzack mit der Metro umher und kam immer ganz schnell da an, wo ich hin wollte.
Hier drei Stationen meiner kleinen Reise durch Paris.
Papeterie Hoping
Japanpapiere & Co.
Mein erstes Ziel war die Papeterie von Adeline Klam, 54 Boulevard Richard Lenoir, 75011 Paris. Ich kam gerade pünktlich zur Eröffnung und hörte noch die nach oben ratternden Jalousien. Eine Gruppe von wartenden Frauen stürmte in den Laden, ich folgte gleich dahinter und befand mich sogleich im 7. Papierhimmel.
Die Frauen waren für einen DIY-Workshop angereist und nahmen gleich am großen Tisch Platz. Nun hatte ich Zeit und Ruhe mir alles anzusehen.
Hach, wie schön! Unzählige farbenfrohe geblümte, gemusterte japanische Papiere, DIY-Kits, Girlanden, Origami-Faltkunst und allerhand hübsche Accessoires zum verlieben. Ich habe mich zurückgehalten, doch ohne etwas zu kaufen, konnte ich dann doch nicht gehen. Wer also ein Papierliebhaber ist, sollte in diesem Leben unbedingt bei Adeline im 11 Arrondissement vorbei schauen.
Künstlerbedarfshimmel
Next Step war „Rougier&Plé“ Voltaire, 207 Boulevard Voltaire, Impasse Cité Voltaire, 75011 Paris. Das hieß wohl früher mal Graphigro und ist ein Künstlerfachgeschäft über zwei Etagen. Den Tipp hat mir die kreative Simone Fass gegeben, danke noch einmal dafür!
Stifte, Papier, Bastelzubehör… alles was das kreative Herz begeistert, gibt es dort zu kaufen und zu bestaunen. Gang für Gang durchschlich ich diesen 7. Künstlerbedarfshimmel. Ich liebe nicht nur Papier und Geschenke, nein ich liebe auch Stifte und Farben…liegt irgendwie nahe, oder? So wie es die Zeit zulässt male und zeichne ich für mein Leben gern. Mit Schnappatmung verlies ich dann auch irgendwann dieses Geschäft.
Papier, Tinte & Co.
Der nächste Weg führte mich in die Papeterie „Melodies Graphiques“ im Marais-Viertel. Klein aber sehr fein! Der Besitzer sass zufrieden an seinem Tischlein und beobachtete das Treiben im Laden. Feine italienische Papiere, Schreibsets, Tintenfässer, Schreibfedern, Kaligraphieanleitungen kann man in dieser kleinen Perle kaufen. Es war einfach schön zu schnüffeln und zu gucken. Ich hatte danach erst einmal genug und musste mir ein Brioche XXL gönnen.
Den Rest des Tages habe ich mich einfach vom Marais zurück zur Opera treiben lassen. Im Hotel mussten die Schätze bewundert, die neuen Stifte probiert und meine Ideen, Gedanken und Inspirationen zu Papier gebracht werden. Ich habe gelesen und einfach nur entspannt.
Au revoir ihr kleinen Sünden
Am letzten Abend sind wir die Rue Royale entlang geschlendert und haben die Schaufenster der hiesigen Modelabels bewundert. Und da war er wieder dieser sündhafte Laden „Ladurée“. Ich bin ihm schon am Vortag verfallen bzw. diesen fluffigen Doppelkeksen mit Füllung – Macarons.
Irgendwie haben mich die wunderhübsch anzusehenden Geschenkverpackungen und Schleifenbänder magisch angezogen.
Deshalb musste es einfach noch ein Mini-Macaron „Caramell a la fleur de sel“ sein. Sünde, Sünde, aber man lebt ja nur einmal. Es gibt diese Macarons auch in der Größe eines Handtellers – unverschämt! Das haben sich die Schweizer „Doppelkekshersteller“ noch nicht getraut. Habe leider entdeckt, dass man diese süssen Schweinereien online shoppen kann. Und nun?
Nun aber genug!
Irgendwann ist auch die schönste Auszeit vorbei und so freute ich mich schon wieder auf unsere Raketen und die Überschaubarkeit unserer Heimatstadt Leipzig. So wie wir gekommen waren (mit dem Taxi) verließen wir Paris am frühen Morgen.
Geladen mit Energie, bestückt mit Ideen geht es weiter im ganz normalen Alltag, bei SchönHerum und rundherum. Wie es so ist, müssen Ideen reifen, einige werden in Schubladen gesteckt und andere werden nun umgesetzt. Ich hoffe bald erste Ergebnisse präsentieren zu können.
Ich wünsche euch einen fantastischen Tag und freue mich, wenn euch dieser kleine Bericht inspiriert hat und ihr nun Lust habt einen Ausflug in die Stadt der Liebe zu unternehmen.
Schreibt „Paris“ auf eure Reiseliste und schenkt sie dem oder der Liebsten eures Herzens. Wie – das seht ihr hier.
Braucht ihr auch ab und zu solche Auszeiten? Welche Stadt habt ihr als letztes bereist? Ideen, Tipps, Inspiration? Ich freue mich auf euer Feedback!
Bisous,
eure Stefanie
von SchönHerum
Und wer mag, hier noch ein paar Eindrücke von Paris:
Der Beitrag Paris Mon Amour erschien zuerst auf Aus Liebe zum Geschenk. - SchönHerum.